Was ist Curling
Curling --- So wird es gespielt
Es spielen zwei Mannschaften zu jeweils vier Spielern gegeneinander. Jeder
Spieler spielt abwechselnd zu seinem direkten Gegenspieler zwei Steine. Wenn
beide Mannschaften je acht Steine gespielt haben, wird Bilanz gezogen. Die
Mannschaft, die einen oder mehrere Steine näher als der beste Stein des Gegners
an das Zentrum des 42 m entfernten Zielkreises gespielt hat, hat diesen
Spielabschnitt, End genannt, gewonnen. Für jeden Stein, der die Zielkreise
zumindest berührt und dem Zentrum näher liegt als der beste Stein des Gegners,
erhält diese Mannschaft einen Punkt (Stein) gutgeschrieben. Ein Spiel geht
meistens über 8 oder 10 Ends und Sieger ist, wer danach mehr Punkte
erreichen konnte. Steht das Spiel nach 8 bzw. 10 Ends unentschieden, wird zur
Entscheidung ein Zusatzend gespielt. Ein Spiel dauert insgesamt ungefähr 2 bzw.
2.5 Stunden.
Als Spielgerät dient ein nahezu 20 kg (44 englische
Pfund) schwerer Stein aus poliertem schottischen oder walisischen Granit.
Dieser ist so zurechtgeschliffen, dass er nur auf einem drei Millimeter breiten
Ring mit ca. 13 cm Durchmesser läuft. Der Stein erzeugt durch den hohen
Auflagedruck einen geringfügigen Wasserfilm zwischen seiner Lauffläche und dem
Eis, der als Schmierfilm wirkt. Diese Wasserbildung wird durch das Wischen
verstärkt. Aus diesem Grund ist bei der Abgabe des Steins weitaus weniger Kraft
dafür aber mehr Präzision gefragt. Um diese zu erreichen, gleitet (slidet) der
Spieler ungefähr 6 Meter mit dem Stein mit. Daraus ergibt sich die seltsame
Besohlung der Schuhe, bei Rechtshänder links eine Gleitsohle aus Teflon und
rechts eine griffige Gummisohle, bei Linkshänder umgekehrt.
Vor dem Spiel wird ausgelost, welche Mannschaft den ersten Stein spielen muss.
In den nachfolgenden Ends muss immer die Mannschaft beginnen, die das
vorhergehende End gewonnen hat. Dadurch hat die andere Mannschaft den Vorteil
des letzten Steins.
Während ein Spieler sich auf seine Steinabgabe konzentriert, beziehen zwei
seiner Mitspieler an den Seiten der Bahn Position, um zum Wischen bereit zu
sein. Sie werden den Stein auf seinem Weg zu den Zielkreisen (Haus) begleiten.
Im Zielkreis zeigt der Mannschaftsführer (Skip) dem Spieler die Aufgabe an. Des
weiteren gibt er ihm mit seinem Besen die Richtung an, in die er zielen muss,
damit der Stein dorthin kommt wohin er soll. Man gibt dem Stein eine
Eigenrotation (Handle) mit und durchdiese läuft der Stein in einer
parabelförmigen Bahn. Diese ist um so stärker gekrümmt, je langsamer der Stein
gespielt wird. Dadurch vergrössert sich das zur Verfügung stehende Repertoire
an Spielzügen erheblich. Das Wischen verlängert nicht nur den Lauf des Steines,
sondern begradigt auch seine Bahn.
Die taktische Marschroute ist meistens die, dass man mit
dem letzten Stein selbst zwei Steine schreiben und ohne den letzten Stein dem
Gegner höchstens einen lassen will. Zum anderen bemüht man sich, das Spiel
offen und einfach zu halten wenn man führt. Und das Spiel möglichst kompliziert
zu gestallten, sobald man in Rückstand geraten ist. Die Geplänkel finden häufig
nicht nur im Zielkreis, sondern auch im Feld davor statt. Sobald ein Stein
nämlich die sogenannte Hog-Line (siehe Diagramm) überschritten hat, bleibt er
im Spiel. Wieder draussen ist er, wenn er die Bande berührt oder die Back-Line
ganz überquert hat.
Großgeschrieben ist bei den Spielregeln des Curling das Wort Fairness.
Verstösst ein Spieler gegen eine Spielregel, so hat er dies sofort zuzugeben
und die beiden Mannschaftsführer einigen sich, ob der betreffende Stein im
Spiel bleibt oder herausgenommen wird. Der Schiedsrichter darf erst dann
entscheiden, wenn die beiden Skips sich nicht einigen und ihn um Entscheidung
bitten. So ist die Hauptbeschäftigung des Schiedsrichters, nachzumessen,
welcher von zwei Steinen im Zweifelsfall dem Zentrum näher liegt oder ob ein
Stein den Zielkreis noch berührt.
Curling Grundlagen -> siehe auch: http://www.curlingbasics.com
Ein paar Fachausdrücke und Grundlagen:
Ein Curlingteam besteht aus 4 Mitgliedern: Dem Lead, dem
Second, dem Third und dem Skip. Jeder Spieler hat seine eigenen Aufgaben:
Der Skip muss alle Situationen meistern können.
Er/Sie muss beide Handles gleich gut spielen können; Take-outs und besonders
Draws dürfen ihm keine Schwierigkeiten bereiten. Er muss auch die Fähigkeit
haben, unter Druck gut zu spielen. Im weiteren muss er/sie ein guter Stratege
sein und das Eis sehr gut lesen können.
Der Third ist der Problemlöser. Er/Sie muss alle
Steine gut spielen können und erfahren genug sein, um eine schwierige Situation
mit einem guten Stein zugunsten seines Teams verändern können.
Der Second sollte ein guter Take-out-Spieler sein,
ein guter Wischer sowie ein guter Beurteiler der Länge während des Wischens
sein. Er/Sie sollte auch ein guter Offensiv-Spieler sein (Draws), damit ein
Offensivspiel, wenn nötig, früh eingeleitet werden kann.
Der Lead beginnt in jedem End und ist in Bezug auf
die Taktik sehr wichtig. Deshalb sollte die Nummer 1 vor allem das Drawspiel
beherrschen, damit die ersten Steine optimal liegen. Er/Sie sollte zudem ein
starker Wischer sein sowie die Länge während des Wischens beurteilen können.
Merke:
Der beste Skip der Welt hat keine Chance ohne einen guten Lead, der die
Voraussetzungen zum Sieg schafft und die Steine richtig wischt; ohne einen
Second, der die Vorteile ausbaut oder ein Missgeschick ausbügelt und, ebenso
wie der Lead, die entscheidenden Steine mit letzter Kraft zum Bestimmungsort wischt;
ohne die Nr. 3, die ihm mit Rat und Tat beisteht und die Kohlen aus dem Feuer
holt, damit er selbst (Skip) am Schluss möglichst einfache Aufgaben zu erfüllen
hat. Es müssen vier Spieler sein, die durch dick und dünn gehen, denn einer
alleine kann nicht gewinnen.
Das Wischen:
Das Wischen erzeugt eine sehr dünne Wasserschicht auf dem
Eis. Dadurch wird die Reibung des Steines auf dem Eis vermindert und der Stein
gleitet weiter/länger und des Steines krumme Laufbahn wird ein bisschen
gegrädet.
Die Steine:
Die Steine werden aus schottischem Granit hergestellt.
Ein Stein wiegt 19.96 kg und hat einen Umfang von 0.914 Metern.
Das Spielfeld:
Rink, so bezeichnet
man ein Spielfeld:
1. House
Das House besteht aus vier konzentrischen Kreisen. Nur
die Steine, welche sich im Haus befinden oder es berühren werden gezählt.
2. Hack
Das Hack dient den Spielern als Abstosshilfe bei er
Steinabgabe.
Linien:
3. Centre-line
Die Centre-line ist eine Linie, welche das Spielfeld
längs halbiert.
4. Back-line
Die Back-line ist die Linie hinter dem Haus. Steine die
hinter der Back-line sind, müssen aus dem dem Spiel genommen werden.
5. Tee
Das Tee ist der Mittelpunkt des Houses.
6. Tee-line
Die Tee-line ist eine Linie, die parallel zur Back-line
durch das Tee gezogen ist.
7. Hog-line
Die Hog-Line ist die Linie, welche vor dem
"House" quer zum Rink gezogen ist. Ein Steine, welcher die Hogline
nicht vollständig überquert hat, muss aus dem Spiel genommen werden.
Toss
Durch ihn beginnt das Spiel. Der Toss ist ein Münzwurf,
welcher darüber entscheidet, welches Team anfangen muss.
End
Ein End ist ein Spielabschnitt des Curlingspieles. Ein
End ist zu Ende, wenn alle Steine einmal gespielt worden sind. Am Ende eines
Endes zählt man die Steine. Ein Spiel umfasst meist 8 oder 10 Ends.
Blank-End
ist ein Nuller-End: Nach dem alle 16 Steine gespielt
worden sind, liegt kein Stein im House.
Big-End:
Ein Team darf mehr als 4 Steine schreiben.
Stehlen:
Ein Team punktet, ohne aber den letzten Stein gespielt zu
haben.
Oversliding:
Der Stein muss vom Spieler vor der näheren Hogline aus
der Hand gegeben werden. Ist dies nicht der Fall, spricht man von Oversliding,
der Stein muss aus dem Spiel genommen werden.
Spirit of Curling (siehe
auch: hier)
Curling ist
nicht nur Sport allein, sondern Curling ist ein Sport, zu dem eine bestimmte
geistige Haltung gehört. Gleichwertig neben den sportlichen Voraussetzungen,
wie Können und Geschicklichkeit, sind Fairness und ein freundschaftliches
Auftreten. Curling ist ein Spiel mit Tradition. Einen meisterhaft gespielten
Stein zu verfolgen, bedeutet eine Augenweide; noch schöner ist jedoch die
Beachtung und Wahrung der jahrhundertealten Überlieferungen, in welchen der
wahre Geist des Curlings zu finden ist. Curling wird gespielt, um zu gewinnen,
aber nie um einen Gegner zu erniedrigen. Ein echter Curler zieht eine
Niederlage einem unfairen Sieg vor!
Ein guter
Curler versucht nie, seinen Gegner zu stören oder ihn auf eine andere Art davon
abzuhalten, sein Bestes zu geben. Kein Curler bricht vorsätzlich eine
Spielregel oder eine der vielen geschriebenen oder ungeschriebenen
Überlieferungen. Falls er es unabsichtlich tut und sich dessen bewusst wird,
ist er der Erste, der den Fehler zugibt.
Während
Curling darin besteht, sich im Spiel gegenseitig mit Geschicklichkeit und
Können zu messen, verlangt der im Spiel innewohnende Geist von jedem einzelnen
sportliche Fairness sowie freundschaftliches und ehrenhaftes Benehmen. Dieser
"Spirit of Curling" soll sowohl für die Auslegung und Anwendung der
Spielregeln, als auch für das Verhalten auf und ausserhalb des Eises massgebend
sein.
Karikaturen zu Spirit of Curling